Entzaubert die Krise die Populisten?
Joachim Käppner schreibt in der Süddeutschen Zeitung: Die Corona-Krise entzaubert die Populisten.In der Not zeigt sich, wie weltfremd die Trumps, Johnsons und Bolsonaros denken und handeln - und was der Rechtsstaat wert ist. Doch damit diese später nicht wieder triumphieren, müssen die Demokraten etwas tun.
Ähnlich argumentiert Jan Ross der ZEIT in seinem Artikel Virus der Vernunft: "Dies ist nicht der Augenblick, in dem man von einem schwadronierenden Entertainer regiert werden möchte, der nachts im Weißen Haus vor dem Fernseher hängt und in manischem Eifer Tweets absetzt."
Populismus tötet
Markus Feldenkirchen geht in seiner Kolumne Populismus tötet hart mit einigen Populisten ins Gericht: Brasiliens Präsident Bolsonaro, Boris Johnson und Donald Trump. Der größte Versager ist für ihn die Lega von Matteo Salvini, die als Regierungspartei in der Region Lombardei für viele Tote verantwortlich ist. Etwas polemisch warnt er potentielle Wähler: "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Bestatter."Die AfD ist mit sich selbst beschäftigt
Auch in Deutschland hat die AfD keine plausible Strategie und ist mehr mit sich selbst beschäftigt. Einige scheinen die Bedeutung des Virus ähnlich wie den Klimawandel leugnen, anderer fordern noch härterer Maßnahmen fordern soll. Manche Forderungen – so z.B. die Einreise von rumänischen Erntehelfern – fand ich im Blick anhand früherer Positionen sind fast schon wieder lustig.Rechte Verlierer, rechte Gewinner
Dennoch sollten sich die Gegner rechter Parteien nicht zu früh freuen. Neben rechten Verlierer gibt es auch rechte Gewinner, so die Regierungen von Ungarn und Polen, die vom Trend zu den Regierungen profitieren, wie Severin Wieland im SPIEGEL deutlich macht.Populisten nicht unterschätzen
Trotz eines absurden Krisenmanagements sind die Wahlchancen von Donald Trump nicht schlecht.Elend und Massenarbeitslosigkeit wären ein idealer Nährboden für die Verheißungen des Rechtspopulismus. Die Welt der Demokratien sollte diesen Gegner nicht noch einmal unterschätzen.