Freitag, 26. Februar 2021

Ökonomie in der Corona-Krise: Mehr Staat, weniger Markt?

Mark Schieritz beschreibt in der ZEIT eine interessante Entwicklung: Die Corona-Krise führt zu mehr Staat und weniger Markt. Zukünftige Herausforderungen können aber nur durch private Initiative und staatliche Interventionen bewältigt werden.

Kollektive Krisen als Zeit sozialer Reformen

Schieritz zeigt, dass Katastrophen Reformen vorangetrieben hab „Auf die Pest folgte die ersten Sozialgesetzte, auf die Cholera Kanalisationen, nach dem 1. Weltkrieg folgte der Sozialstaat". Bereits seit längerer Zeit verschiebt sich die ökonomische Debatte, bereits vor der Pandemie warnten viele Akteure und Organisationen vor wachsender Ungleichheit und dem Klimawandel.  

Der Staat ist wieder gefragt

Diese Entwicklung hat sich durch die Pandemie verstärkt: Was vor kurzem noch unter Sozialismus-Verdacht stand wird plötzlich möglich. In den USA möchte Biden die Staatsausgaben und den Mindestlohn massiv erhöhen, in Deutschland befürworten selbst FDP-Wähler eine höhere Besteuerung von Einkommen. Selbst Ökonomen, die vor allem auf den Markt setzen, wünschen sich nun eine größere Rolle für den Staat.

Private Initiative und staatliche Interventionen

Schieritz betont, dass dies private Initiativen nicht ausschließt – im Gegenteil: private Initiative, staatliche Intervention, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Effizienz können sich ergänzen. Als Beispiele nennt der die Impfstoffhersteller, die durch Forschungsgelder unterstützt werden und die Apollo-Mission, die Menschen zum Mond gebracht hat. Auch zukünftige Herausforderungen können nur gemeinsam erreicht werden: „Die Mondfahrten unserer Zeit sind nun der Klimawandel und die Vorbereitung auf die nächste Pandemie.“

Samstag, 13. Februar 2021

Die einen kratzen ihr Geld zusammen, die anderen sparen

Hermann-Josef Tenhagen zieht im SPIEGEL eine Bilanz nach einem Jahr Corona: Wie andere zeigt er auch auf, dass es eine tiefe Spaltung gibt, aber er hat auch einige konstruktive Vorschläge

Einige kommen gut über die Runden

Mit den staatlichen Hilfen sorgte die Regierung dafür, dass den Haushalten fast so viel Geld zur Verfügung stand wie vor der Krise. Gekauft haben die Menschen trotzdem nicht, die Ausgaben fielen um mehr als zehn Prozent. Auch die Börsen erholten sich und die Wirtschaft wuchs wieder

Viele Verlierer – auch dauerhaft

Aber es gibt auch viele Verlierer. Während der Onlinehandel boomt, erlebten viele Läden einen Umsatzeinbruch. Vor allem Menschen mit kleinem Einkommen traf es ebenfalls hart, Kellner, Kleinkünstler oder Beschäftigte im Tourismus stehen vor dem Nichts.
Manche könnten auch länger leiden: „Es traf die Schülerinnen und Schüler ohne eigenes Kinderzimmer, ohne Laptop und ohne Eltern, die ihnen Nachhilfe geben können.“ Ihre Zukunft könnten auch langfristig beeinträchtigt sein.

Hilfsmaßnahmen und Chancen nutzen

Tenhagen appelliert an die Menschen die Hilfsmaßnahmen zu nutzen: Hartz IV zu beantragen, die Gelder für die betroffenen Unternehmen. Studierende sollen sich bei den Gesundheitsämtern melden, um mitzuhelfen, dass die Nachverfolgung besser klappt.

Genügend Wohlstand um Härten abzufangen

Er schließt voller Optimismus
Unser Land verfügt (nach wie vor) über genügend Wohlstand, um größere Härten abzufangen. Vor allem: Die Erholung der Wirtschaft ist nicht gefährdet. Wir werden als Land gut durch die Krise kommen. Es wäre nur fair, wenn das am Ende auch die allermeisten Bürgerinnen und Bürger von sich sagen könnten.

Freitag, 5. Februar 2021

Das Impfdesaster und andere Merkwürdigkeiten in der Corona-Krise

Die Heute Show bringt es mal wieder auf den Punkt: Es läuft einiges schief in der derzeitigen Impfpolitik. Waren es am Anfang zu wenig Masken und zu wenig Tests ist es jetzt zu wenig Impfstoff. 

Realitätsverlust auf allen Seiten

Alle Seiten bekommen gleichermaßen ihr Fett ab. Die Kanzlerin attestiert Oliver Welke, weil sie sich in einem großen Interview behauptete, dass keine Fehler gemacht wurden.
Nicht viel besser die SPD, deren Spitzenkandidaten mit einigen Kampfausdrücken die Politik der eigenen Regierung kritisiert: Wenn‘s schief läuft, waren’s die anderen

Egoistisches Verhalten der reichen Staaten

Vergleicht man unsere Probleme mit dem Rest der Welt ist es immer noch Jammern auf hohem Niveau. Die reichsten 10 Länder haben sich 75 % des Impfstoffs gesichert. Für die Tests waren die armen Länder der Südhalbkugel gut genug, jetzt müssen sie viel Geld bezahlen. Aber auch für den reichten Norden kann dies zum Eigentor werden, prophezeit Welkte: Nur wenn wir global durch die Krise kommen, bleiben wir von Virus und Mutationen verschont.

Die vom Virus am härtesten gekniffenen Berufe

Auch die Suche nach dem am härtesten betroffenen Berufe hatte es in Sicht: Aufgezeigt wurde die Situation von Erzieherinnen, die auch während des Lockdowns mit vielen Kindern zu tun haben, die sich naturgemäß nicht um die AHA-Regeln scheren. Während ihnen nicht mal ausreichend Tests und Masken zur Verfügung stehen, fliegen die Fußball-Profis um die Welt, also ob nichts wäre.

Mal wieder absolut sehenswert – viel Spaß!