Montag, 28. Dezember 2020

Eine Jahresbilanz - Gibt es einen Wende zum Besseren?

Mit dem letzten Beitrag dieses Jahres möchte ich etwas Optimismus verbreiten. Dabei verweise ich  auf zwei Artikel von Henrik Müller, der mit seinen Beiträgen im SPIEGEL Hoffnung macht.

Eine Jahresbilanz – Wie das Virus die Welt veränderte

In seiner Jahresbilanz beschreibt Henrik Müller 2020 als das Jahr der Trendwenden. Die Coronakrise hat viel Wandel angestoßen – auch zum Besseren. Die Krise hat gezeigt, welchen konkreten kollektiven Gefahren die Menschheit ausgesetzt ist – für jeden direkt und persönlich spürbar. Müller nennt aber auch drei Punkte, die Hoffnung machen: 

Die Krise hat den Wert der Wissenschaft kraftvoll vor Augen geführt: 

Technologischer Fortschritt ist möglich und nützlich, so wurde in Rekordtempo ein Impfstoff entwickelt. 

Corona dämmt den Populismus ein

Donald Trump hätte ohne die Pandemie wohl sein Amt nicht verloren. Auch in anderen Ländern hat die Pandemie das Versagen eines Populismus, dem Fakten egal sind und schlechte Ergebnisse produziert.

Der Staat als Akteur der letzten Zuflucht ist zurück im Spiel

Der Staat ist wieder gefragt:  Staatliche Systeme retten Erkrankte, sichern Masken und Medikamente, unterstützen Arbeitslose, verhindern einen Totalabsturz der Wirtschaft, stellen Regeln für den zwischenmenschlichen Umgang in Phasen erhöhter Ansteckungsgefahr auf, bis hin zur Einschränkung von Grundrechten.
Die EU ist nicht zerfallen, sondern hat im Gegenteil am Ende des Jahres mit einem 750-Milliarden-Euro-Wiederaufbau-Fonds Handlungsfähigkeit bewiesen. Müllers Schlussfolgerung: "Warum sollten die Jahre ab 2021 nicht viel besser werden als 2020?"

Die Goldenen Zwanziger Jahre

In einem weiteren Beitrag sieht Henrik Müller in den kommenden Jahren sogar ein Jahrzehnt des Fortschritts.

Er verweist auf die Prognosen für die Nach-Corona-Zeit und nennt drei Faktoren für einen Auf-schwung:

  • Weniger Unsicherheit: Konsumenten und Unternehmen werden mehr Geld ausgeben
  • Mehr Freiraum: Die Hauptbetroffenen in Gastronomie, Kunst und Kultur, Tourismus werden vom Ende der Beschränkungen profitieren
  • Mehr staatliche Stützung: Viele Staaten haben mit viel Geld ihre Volkswirtschaften vor dem Kollaps gerettet – auch Joe Biden hat massive Ausgaben angekündigt, um sozial- und umweltpolitische Ziele zu erreichen

Fehler der 1920er vermeiden

Müller zieht Parallelen zu den 1920er Jahren als es in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg bergauf ging. Diese Euphorie endete 1929 in einem gigantischen Crash und den 1930er Jahren mit bekanntem Ergebnis. Müller fragt zurecht: "Werden wir die Fehler von damals wiederholen? Wir können nie davor sicher sein."

Samstag, 12. Dezember 2020

Störfall Corona – Wie die Pandemie die Globalisierung verändert

In einer interessanten Dokumentation von ZDF Zoom geht es um die Folgen der Corona-Pandemie für die Globalisierung. Durch gekappte Lieferketten und lahmgelegte Branchen wurden die Risiken der globalen Vernetzung deutlich.

Veränderung der Lieferketten

Als im Frühjahr die Produktion vieler Güter heruntergefahren wurde, nahm der Welthandel dramatisch ab. Mittlerweile haben die Unternehmen reagiert: Sie verändern ihre Lieferketten und/oder beschleunigen die Digitalisierung. 

Positive Seiten der Globalisierung

Die Dokumentation beleuchtet auch die positiven Seiten der Globalisierung. „Denn die Globalisierung ist zwar in vielerlei Hinsicht Ursache für Ausbeutung und soziale Ungerechtigkeit, doch ohne sie sähe es noch schlimmer aus.“ Besonders Schwellenländer könnten durch ein Ende der Globalisierung leiden, manche befürchten, dass mehr Menschen an Hunger sterben als an der Pandemie.

Kein Zurück in die Zeit vor der Globalisierung

Diskutiert wird auch, ob die Corona-Krise Positives bewirken könnte: eine gerechtere Arbeitsteilung, bewussteren Konsum, weniger Luftverschmutzung, mehr soziale Verantwortung? Die Krise zeigt die Verwundbarkeit unserer vernetzten und komplexen Welt – es gibt trotz allem kein Zurück in die Zeit vor der Globalisierung.

Montag, 7. Dezember 2020

Die Schwaben und die Corona-Proteste

„Was ist los mit den Schwaben?“ fragt nicht nur die Heute Show, sondern auch seriöse Medien.

Was ist los mit den Schwaben?

Zunächst der Bericht Fabian Köster von der Querdenker-Demo in Konstanz. Exemplarisch werden verschiedene Varianten der Demonstranten vorgestellt.




Der deutsche Bible Belt und die Anti-Corona-Proteste

Der SPIEGEL beschreibt die Verbindungen zwischen den Protest gegen die Corona-Politik in Dresden und Stuttgart: Widerstandsidentität, evangelikale Strukturen und eine verbreitete Liebe zur AfD.
Beide Regionen eint die Hauptsache-Dagegen-Haltung – zurückzuführen auf eine gemeinsame Feindbildkonstruktionen. Diese haben ihre Wurzel in einem konservativ-christlichen Wertebild, der auch Verzweigungen in die AfD hat.