Donnerstag, 21. Mai 2020

Wie sollte man mit Verschwörungstheorien umgehen?

Im dritten Teil der Reihe geht es um die Frage, wie man am besten mit Verschwörungstheorien am besten umgeht:

Methoden Kretschmer oder Kretschmann

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte mit Gegnern der Schutzmaßnahmen in Dresden diskutiert – ohne Mundschutz und Abstandsregeln. Dies hatte der baden-württembergische Ministerpräsident kritisiert.  Er betont das Recht auf Proteste, möchte aber nicht mit Menschen diskutieren, die "alles was wir machen für mehr oder weniger falsch halten" – er setzt auf Aufklärung.

Helfen Aufklärung und Bildung?

Die Politikwissenschaftlerin Nocun glaubt nicht, dass mehr Bildung das Problem lösen wird. Sie verweist darauf, dass auch Menschen mit einem Universitätsabschluss und finanziell abgesichert sind, an solche Erzählungen glauben. Dennoch sind fundierte Informationen sicher ein Weg, um einen fundierten Diskurs führen zu können.

Auf Widersprüche aufmerksam machen

In manchen Fällen kann es hilfreich sein, dagegenzuhalten. Eine Staatengemeinschaft, die leider in den internationalen Beziehungen kaum mehr was zustande bringt, vereinigt sich unter Anleitung von Bill Gates, um mit einem Virus die Weltbevölkerung auf 500 Millionen Menschen zu bringen? Und ein veganer Koch ist gemeinsam mit einem Sänger einer der wenigen, der dies durchschaut?
Erstmal durchatmen ist dann auch einer der Tipps im Umgang mit solchen Geschichten. Die Süddeutschen Zeitung nennt weitere Punkte wie Quellen prüfen, skeptisch sein und nicht nach Sündenböcken suchen.   

Klare Abgrenzung

Bei manchen „Meinungsäußerungen“ hilft aus meiner Sicht nur noch klare Abgrenzung oder eine Anzeige. Mit Leuten, die zum Mord auffordert, unsere Politiker*innen mit Hitler und Stalin gleichsetzen oder sich mit Judenstern in eine Reihe mit den Opfern des Holocaust stellen, kann und sollte man nicht diskutieren. Natürlich kann niemand was für die Gesinnung seiner Mitdemonstrant*innen, wer aber in einem Meer von Reichskriegsflagge mit marschiert, sollte sich überlegen, ob er auf der richtigen Demo ist.

Einfach ignorieren

Vielleicht ist es in manchen Fällen besser, die Leute einfach zu ignorieren. Nicht jeder, der tweetet oder ein Video auf Youtube einstellt, hat was Fundamentales zu sagen. Durch die permanente Medienpräsenz werden manche von ihnen wichtiger gemacht als sie sind.

Bleibt zum Schluss noch Humor

Christian Ehring hat es bei Extra 3 auf den Punkt gebracht: „Eine Diktatur, gegen die man mit Genehmigung demonstrieren darf, ist keine Diktatur oder eine sehr erbärmliche Diktatur“. Er hinterfragt auch einige der „Argumente“ der Gegner und B-Promis.