Montag, 11. Mai 2020

Was hat Corona, was der Klimawandel nicht hat?

Einen spannender Kommentar in GEO beschäftigt sich mit den Unterschieden zwischen der Corona- und der Klimakrise.
Obwohl sich in beiden Fällen Forscher weitgehend einig sind, werden in der Corona-Krise Verbote und Einschränkungen sofort akzeptiert. Der Artikel erschien bereits im März als das Robert-Koch-Institut noch unumstritten war, dennoch hier ein interessanter Vergleich:
Wenn jetzt ein Gutachten aus dem Robert-Koch-Institut zu dem Schluss käme, dass Tempo 100 auf Autobahnen die Ausbreitung des Virus verlangsamen könnte: Das Limit könnte über Nacht in Kraft treten. Und alle würden sich daran halten.

Was hat Corona, was der Klimawandel nicht hat?

Ein Unterschied ist, dass die Corona-Krise als akute und unmittelbare Gefahr für jeden empfunden wird. Der Klimawandel betrifft zwar bereits jetzt viele Menschen, die akute Gefahr erscheint aber noch weit weg. Richard David Precht bringt es auf den Punkt: Die Menschen haben mehr Angst um ihr Leben, als um das Überleben der Menschen.

Gegen die Klimakrise gibt es keinen Impfstoff

Der grüne Parteichef Robert Habeck verweist in einem Interview ebenfalls auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Beide sind global, ihre Bekämpfung macht internationale Kooperation notwendig. Beide zwingen uns, alte Gewissheiten infrage zu stellen. In beiden Fällen wäre es gut, auf Expert*innen zu hören und den Anstieg der Kurve – Infektion und Temperatur – abzuflachen. Er warnt davor, angesichts der aktuellen Situation die Klimakrise aus den Augen zu verlieren, denn gegen die Klimakrise wird es nie einen Impfstoff geben.