Montag, 18. Mai 2020

Verschwörungstheorien in der Corona-Krise

Im letzten Blogeintrag habe ich Seiten vorgestellt, die die Phänomene Verschwörungstheorien und Hate Speech vorstellen. In diesem Beitrag geht es um die aktuelle Entwicklung bei der Corona-Pandemie. Ein weiterer Eintrag wird sich mit den Lösungsansätzen beschäftigen.

Corona-Krise als idealer Nährboden für Verschwörungstheorien

Das Dossier über Verschwörungstheorie beschäftigt sich auch mit dem Corona-Virus und den vermeintlich Schuldigen: die USA, wahlweise auch China und allen voran die Bill Gates Stiftung, die angeblich die totale Kontrolle erlangen will. Die plausible Erklärung: Die Pandemie ist ein idealer Nährboden, da die Situation sehr komplex und sehr unübersichtlich ist und die sich jeden Tag ändert.

Auch andere Autor*innen verweisen auf den gefühlten Kontroll- und Machtverlust. Katharina Nocun sagt: Insbesondere in Situationen, in denen wir einen Kontrollverlust erleben, neigen die Menschen eher dazu, an Verschwörungserzählungen zu glauben… Selbst wenn er angsteinflößend ist, hat er eine klare Struktur, man hat einen klaren Schuldigen, und das ist manchmal einfacher zu ertragen als das pure Chaos“.

Rasante und umfassende Verbreitung

Andrian Kreye verweist in der Süddeutschen Zeitung auf den Unterschied zu seriösen Meldung: Meldungen und Tatsachen verbreiten sich sechs Mal so schnell, und die besten Fake News erreichen rund tausend Mal mehr Menschen. Teil dieses Erfolgs sind auch zahlreiche Prominente, die die Meldungen an ihre Anhängerschaft verbreitet haben.

Deutschlands neue Wutbürger

Der Spiegel berichtet über Deutschlands neue Wutbürger. Es ist eine seltsame Mischung aus Menschen, die sich – nachvollziehbarerweise – Sorgen um ihre Arbeit machen, Impfgegnern, linken Gruppen, rechten Gruppen und eben Promis.
Die seltsame Melange auf den Marktplätzen wird von Verschwörungsideologen und prorussischen Medien befeuert, die Fake News verbreiten und so versuchen, die Demokratie zu destabilisieren.
Im Unterschied zu früheren Kampagnen versuchen soziale Medien wie Facebook gegenzusteuern, durch Personalnot kommen sie aber kaum hinterher.


Übernehmen Rechtsextreme die Bewegung?

Einige sehen Parallelen zur Pegida-Bewegung. Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, sieht die Gefahr, dass Rechtsextremisten sich an die Spitze der Corona-Demonstrationen stellen, die aktuell noch von mehrheitlich verfassungstreuen Bürgern gebildet werden.