Sonntag, 21. Juni 2020

Brexit-Verhandlungen in Corona-Zeiten - gibt es noch ein Abkommen?

Großbritannien war mit am härtesten von der Corona-Pandemie betroffen: über 248.000 Fälle – darunter auch Premierminister Johnson und über 44.000 Tote. Auch die Wirtschaft bricht ein, keine guten Voraussetzungen für die Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen mit der EU.

Doppelter Schock durch Corona und Brexit 

Alexander Mühlauer verweist in der Süddeutschen Zeitung  darauf, dass Johnson diesen doppelten Schock nutzen könnte: Eine harte Landung, im schlimmsten Fall ohne Handelsvertrag mit der EU, wird wahrscheinlicher. Johnson könnte nämlich versuchen, den Schaden des Brexit unter dem weitaus größeren Schaden der Corona-Krise zu verbergen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die Verhandlungen kommen jedenfalls nicht von der Stelle. Im Moment überziehen sich die beiden Seiten mit Vorwürfen. Die Europäische Union fordert die dreifache Null: Null Zölle, null Quote und null Dumping. Bei diesem Punkt setzt die Kritik an – ein Anliegen war es ja, endlich eigene Standards festzulegen. In der Tat wurde dies von keinem Handelspartner erwartet, z.B. Kanada beim Abkommen CETA. 

No deal ist schlecht für alle

Die Verhandlungen bleiben kompliziert. Die Knackpunkt beschreibt ein Artikel im Deutschlandfunk.
Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Einigung, denn ein No-deal – das Scheitern der Verhandlungen – wäre schlecht für alle: Zollkontrollen, unterbrochene Lieferketten und nicht zuletzt der politische Schaden, der durch ein Scheitern der Verhandlungen angerichtet würde.