Sonntag, 8. August 2021

Eine Bratwurst für eine Impfung?

In fast allen westlichen Ländern stockt die Impfkampagnen: Obwohl mittlerweile genügend Impfstoff vorhanden ist, ist die Herdenimmunität in weiter Ferne.

Drohungen und Belohnungen

Mit einer Mischung aus Drohungen und Belohnungen versuchen die Länder, die Impfbereitschaft zu steigern. Mal gibt es eine Verlosung von Preisen, andere bieten einen Joint.
Erfolgreich war auch eine Aktion in Thüringen, in der die Menschen mit einer Bratwurst belohnt wurde.
 

Mit finanziellen Anreizen zu mehr Impfungen

Die Tagesthemen vom 6. August beschäftigt sich mit der Problematik:


Eine Bratwurst oder ein Burger-Gutschein hat tatsächlich einige Bürger*innen animiert. Auch ein Unternehmer hatte mit Anreizen erfolgt. Die Ökonomin Nora Szech verweist auf Untersuchungen, dass die Impfbereitschaft mit steigender Summe steigt – bei 500 Euro wären es 90 % bereit zur Impfung, d.h. die Herdenimmunität wäre erreicht.

Ihr habt Problemchen

Andere kritisieren dieses Vorgehen. Ein Bericht der Tagesthemen über die Situation in Lateinamerika zeigt die Unterschiede: Hier warten noch viele Menschen auf die Impfung.
Markus Becker hält diese globale Ungleichheit für empörend: Millionen Impfdosen bleiben in westlichen Ländern ungenutzt herum oder müssen sogar entsorgt werden.
Er fordert deshalb die Impfdosen an Entwicklungsländer zu verteilen. Das wäre nicht nur altruistisch, sondern auch in egoistischer Hinsicht geboten. "Denn auch die Deutschen werden erst dann Ruhe vor dem Virus haben, wenn an anderen Orten der Welt nicht immer neue Varianten entstehen können".